TRANSPORTS BOCK: "DIE TRUCKS FAHREN WEITER"

Wir haben uns mit Romain Bock von Transports Bock Sàrl, einem langjährigen Kunden und Freund von Klauner darüber unterhalten, wie die Corona-Krise den luxemburgischen Transportsektor getroffen hat. Dabei erfahren wir auch mehr über die Herausforderungen und Highlights der Arbeit in einem Sektor, dessen Wertschätzung in den letzten Monaten gestiegen ist.

Nach der Gründung des Unternehmens „Transports Bock“ durch seinen Onkel 1977 und der Nachfolge seines Vaters 1981 übernahm Romain den Familienbetrieb 2010 in dritter Generation.

Das Unternehmen konzentriert sich auf den luxemburgischen und belgischen Markt und fährt regelmäßig nach Italien, sowie durch Frankreich und Deutschland. Vor allem wollte Klauner wissen, wie man bei Transports Bock die Zukunft der Branche aufgrund der Krise sieht.

Klauner:   Wie geht es Ihren Fahrern?

Bock:   "Am schwersten war es für unsere Fahrer, sich mit der neuen Realität abzufinden. Während einer langen Zeit hatten sie unterwegs keinen Zugang zu Rast-, Verpflegungs- und Sanitäreinrichtungen. Auf verschiedene Weisen sind LKW-Fahrer die stillen Helden dieser Krise. Viele von ihnen haben tagelang ‚auf Achse‘ gelebt, damit in Luxemburg die Grundversorgung gesichert ist."

Klauner:   Wir fragen uns natürlich, wie Sie die Zukunft der Wirtschaft sehen, seit die Ein- schränkungen zurückgegangen und die Grenzen wieder problemlos zu überqueren sind.

Bock:      Wir arbeiten traditionell in Zyklen. Das Transportwesen ist von jeher ein nachhaltiger Sektor – wir liefern selten etwas aus, ohne sofort eine Fracht für den Rückweg aufzuladen. Was zählt, ist immer eine Ladung für unsere Kunden dabei zu haben.
In diesem Sinne war es unsere traditionelle Routine, von Luxemburg durch Frankreich zu fahren, in der Schweiz abzuladen, dann nach Italien weiterzufahren, wo wir meistens italienische Keramik-Fliesen für das luxemburgische Baugewerbe und den Benelux-Markt aufluden.

Klauner:   Inwiefern hat sich dieser Ablauf verändert?

Bock:      Da wir unsere Beladung nicht immer so nachhaltig wie in der Vergangenheit gestalten können, fahren wir nun manchmal leer nach Italien, um Fliesen zu laden. Dann fahren wir zurück. Das führt für unsere Kunden zu höheren Kosten. Doch das ist in Ordnung, denn sie haben dafür Verständnis. Wir führen unser Unternehmen sehr transparent – viele unserer Kunden halten uns seit Generationen die Treue. Sie sind von uns abhängig. Also verstehen sie, dass dies außergewöhnliche Umstände sind – doch das alltägliche Geschäft wird dadurch empfindlich gestört.

Klauner:   Wo verbirgt sich der positive Aspekt dieser Krise?

Bock:      Zum Glück für Transports Bock haben wir schon immer zu 90% für den Bausektor gear- beitet. Dieser ist momentan in Luxemburg noch stark. Bau- und Infrastrukturprojekte werden unverändert fortgeführt und die Nachfrage bleibt stark genug, um uns im Geschäft zu halten.

Wir verfügen auch über zusätzliche Spezialisierungen, durch die wir unseren Kunden eine einzigartige und nützliche Expertise im Bereich Fliesen bieten können.

Zum Beispiel haben wir spezielle Entladevorrichtungen am Auflieger. Wenn wir eine Baustelle beliefern, vergewissern wir uns, dass die Ware genau an der Stelle abgeladen wird, wo sie benötigt wird.

Klauner:   Was ist der positivste Aspekt, auf den wir uns konzentrieren können?

Bock:      Der Dieselpreis ist gefallen und der Markt war im Transportwesen nie zuvor so übersichtlich. Endlich merken die Menschen, wie überlebenswichtig unser Beitrag zur Wirtschaft wirklich ist.

"ZUM GLÜCK FÜR TRANSPORTS BOCK HABEN WIR SCHON IMMER ZU 90% FÜR DEN BAUSEKTOR GEARBEITET. DIESER IST MOMENTAN IN LUXEMBURG NOCH STARK. „BAU- UND INFRASTRUKTURPROJEKTE WERDEN UNVERÄNDERT FORTGEFÜHRT UND DIE NACHFRAGE BLEIBT STARK GENUG, UM UNS IM GESCHÄFT ZU HALTEN."

Cookie Policy Privacy Policy
...